Schwerpunkt Handchirurgie
Verschleißerscheinungen

Rhizarthrose

Durch die Abnutzung über Jahrzehnte kommt es bei der Rhizarthrose zur Schädigung oder gar zum Verlust des Gelenkknorpels am Daumensattelgelenk. In fortgeschrittenen Stadien kann der Patient den Daumen nicht mehr frei und schmerzlos bewegen. Im Endstadium der Arthrose sind das Sattelgelenk oder der gesamte Daumen verformt.

Diagnostik
Wird der Daumen in der klinischen Untersuchung gedreht (Rotation) oder gestaucht, löst er bei im Sattelgelenk gezielt einen Schmerz aus. Typisch sind schmerzen bei auswringenden Bewegungen. Die Patienten berichten über Kraftverlust beim Greifen. Es gelingt ihnen oft nicht, eine Flasche schmerzfrei zu öffnen. Die konventionelle Röntgenaufnahme der betroffenen Hand zeigt am Daumensattelgelenk einen verschmälerten bis aufgehobenen Gelenkspalt. Die gelenknahen Knochenanteile können als Zysten und Zacken verändert sein.

Behandlung
In frühen Stadien können konservative Therapien wie Salbenverbände, ein stabiles oder elastisches orthopädisches Hilfsmittel (Ringorthese) die Arthrosebeschwerden lindern. Injektionen mit Kortison oder Hyaluronsäure in das Daumensattelgelenk helfen meistens nur vorübergehend und können den verbliebenen Knorpel im Verlauf schädigen. Schlagen diese Maßnahmen über längere Zeit nicht an und bleibt der Schmerz im Daumensattelgelenk bei leichten alltäglichen Tätigkeiten bestehen, empfehlen wir eine Operation.

In frühen Stadien der Arthrose und bei enger Indikationsstellung ist eine Eigenfett-Transplantation in das Sattelgelenk möglich. Im Vergleich zu eingespritzten Medikamenten bietet dieses neue Verfahren bessere Langzeitergebnisse. Bei fortgeschrittener Arthrose ist die häufigste Operation ist die Resektions-Arthroplastik des Daumensattelgelenkes. Dabei entfernen wir das große Vieleckbein und stabilisieren den Daumen mit einer raffenden Kapselnaht oder Sehnenschlinge. Nach der Operation schonen Sie den Daumen in einem Handschuhsoft-Cast-Verband mit Daumengrundgelenkseinschluss über einige Wochen. Wir empfehlen, die Wunde zu kühlen und hoch zu lagern. Eine vorübergehende Schwellung nach dieser Operation ist normal und klingt nach fünf bis sieben Tagen ab. Nach fünf Wochen beginnt die schrittweise Bewegungsübung und langsame Belastungssteigerung über mehrere Wochen. Bei den meisten Patienten ist ein normaler Einsatz der Hand im Alltag nach einem halben Jahr erreicht. Es ist möglich, dass Sie – gegenüber einer gesunden, nicht operierten Hand — eine verminderte Kraft im Daumen bemerken. Die schmerzhafte Arthrose haben Sie jedoch hinter sich.
 

Arthrose in den Fingergelenken

Bei der Arthrose verschleißen Gelenke an verschiedenen Stellen, unter anderem auch an den Fingergelenken. Am Finger sind hauptsächlich die End- und Mittelgelenke betroffen (Heberden- oder Bouchardarthrose). Seltener sind die Finger-Grundgelenke betroffen. Dort findet sich jedoch nach Unfällen, bei Rheuma oder bestimmten Stoffwechsel Erkrankungen ebenso ein Gelenkverschleiß.

Diagnostik
Patienten klagen unter Schmerzen in Ruhe und bei Belastung sowie unter einer Schwellneigung. Am Gelenk bilden sich knöcherne Ausziehungen, manchmal sogar mit Gelenkflüssigkeit gefüllte Zysten (Mucoidzysten). Schonung, Schmerzmittel oder Ruhigstellung lindern die voranschreitende Arthrose auf Dauer nicht. Neben der klinischen Untersuchung gehören konventionelle Röntgenaufnahmen zur Diagnostik, um dann die Therapie zu planen.

Behandlung
Im ersten Schritt behandeln wir die Fingergelenkarthrose durch entlastende Bewegungsübungen (beispielsweise im lauwarmen Wasserbad) und verabreichen Schmerzmittel. Reicht diese Therapie nicht aus, können ggf. Medikamente oder Radionuklide in das Gelenk oder die entzündete Gelenkinnenhaut gebracht werden (Radiosynoviorthese). Dies ist ein Spezialgebiet der Nuklearmedizin.

Bei Entschluss zu einer Handchirurgischen Operation wählen wir je nach Ausprägung und Ort der Arthrose (Lokalisation) zwischen Gelenkersatz und Gelenkstabilisierung in einer guten Gebrauchsstellung. Behandeln wir den Patienten mit einem Gelenkersatz, folgt eine intensive Nachbehandlung über zirka sechs bis acht Wochen. Physiotherapeuten leiten den Patienten an, um die Beweglichkeit des Gelenkes nach und nach wieder freizugeben. Eine Schmerlinderung bis hin zur Schmerzfreiheit ist meist schon innerhalb der ersten Tage zu spüren. Eine völlig freie Beweglichkeit wie bei einem gesunden Gelenk, können wir jedoch nicht immer erlangen.

Bei der Operationsalternative, der Gelenkstabilisierung, entfernen wir das zerstörte Gelenk und befestigen die benachbarten Knochen durch Drähte oder Schrauben in der funktionell besten Stellung. Während der Knochenheilung stellen wir den Finger vier bis acht Wochen ruhig. Danach ist der Finger schmerzfrei und wieder kräftig einsetzbar.
 

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