Schwerpunkt Handchirurgie
Infektionen

Akute bakterielle Entzündungen (Handphlegmone)

Infektionen an der Hand sind meist bakterielle Entzündungen. Aufgrund der besonderen anatomischen Situation können aus kleinen Verletzungen stark ausgebreitete Entzündungen entstehen, welche die Finger samt Hand bedrohen.

Diagnostik
Man unterscheidet folgende Art der Infektionen:

  • eitrige Entzündung der Finger mit Einschmelzung des betroffenen Gewebes, pulsierenden Druckschmerzen und Schwellung am Fingerendglied (Panaritium)
  • schmerzhafte angeschwollener und geröteter Finger, Bewegung verschlimmert den Schmerz (Sehnenabszess mit Befall der Sehnen oder Sehnenscheiden)
  • flächenhafte, diffus fortschreitende Entzündung der Hand mit Aufquellung (Ödem) der Umgebung (Phlegmone, Hohlhandphlegmone bei beugeseitiger Ausdehnung)

Entzündungen an der Hand können stets auf Sehnen, Gelenke und Knochen übergreifen und ein in die Hohlhand- und Unterarmräume einbrechen. Im schlimmsten Fall kann sich der Keim über die Lymphbahnen in die Blutbahn verteilen und eine Blutvergiftung mit lebensbedrohlichem Verlauf werden (Sepsis).

Behandlung
Wichtig ist, den eitrigen Entzündungsherd frühzeitig und ausreichend zu öffnen und das abgestorbene Gewebe zu beseitigen. Gegebenenfalls müssen größere Areale der Hand geöffnet werden, damit der Eiter vollständig und ausreichend entfernt werden kann. Zusätzlich zur Operation behandeln wir die verursachenden Keime  mit Antibiotika-Infusionen (intravenös). Zudem stellen wir die Hand oder den Arm in einer Schiene ruhig. Manchmal ist eine zweite Säuberungsoperation nach 36 bis 48 Stunden (Second-look-OP) notwendig. Ist die Infektion beherrscht, behandeln Physiotherapeuten oder Ergotherapeuten die Hand, um die Funktion komplett wiederzuerlangen.
 

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