Allgemein- und Viszeralchirurgie, Schwerpunkte
Gallensteine

Gallensteine

Galle ist eine Flüssigkeit, die in der Leber gebildet und über das Gallengangsystem in den Zwölffingerdarm geleitet wird. Dieser Vorgang ist lebenswichtig. Geraten die löslichen Substanzen in der Galleflüssigkeit aus dem Gleichgewicht, können Gallensteine entstehen. Sie bilden sich besonders leicht in der Gallenblase, in der ein kleiner Teil des Verdauungssafts gespeichert und nach dem Essen abgegeben wird. Zehn bis 15 Prozent der Erwachsenen in Deutschland tragen Gallensteine. Frauen sind dabei etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer.

Wann müssen Gallensteine operiert werden?

Gallensteine kommen häufig vor und werden in der Regel bei einer Ultraschalluntersuchung festgestellt. Sie müssen nur behandelt werden, wenn sie Beschwerden verursachen. Wenn sich Gallensteine einklemmen und den Abfluss der Galle behindern, kann es zu heftigen Koliken und Entzündungen der Gallenblase kommen (Cholezystitis). Manchmal treten auch nur unspezifische Beschwerden nach dem Essen im Oberbauch auf. Die Schmerzen können in den Rücken und in die rechte Schulter ausstrahlen. Selten gelangen Steine aus der Gallenblase in den Hauptgallengang und lösen Gelbsucht oder eine Bauchspeicheldrüsenentzündung aus. Von dort entfernen wir sie meist endoskopisch (mit Hilfe einer Kamera) über den Zwölffingerdarm. In allen anderen Fällen entfernen wir die Gallenblase in einer Operation. Eine medikamentöse Auflösung der Gallensteine gelingt nur in seltenen Ausnahmefällen, da sich dabei mehr als die Hälfte der Gallensteine in den ersten Monaten neu bilden. Auch eine Zertrümmerung der Steine führt – anders als bei Nierensteinen – nicht zum Erfolg.
 

Wie werden Gallensteine operiert?

In unserer Klinik entfernen wir die Gallenblase in der Regel minimal-invasiv mit Hilfe einer Videokamera in "Schlüsselloch-Technik". Die Gallenblase mit den darin enthaltenen Gallensteinen wird am Ende der Operation über einen kleinen Hautschnitt am Nabel entfernt.  Nur bei schweren Entzündungen entscheiden wir uns für eine offene Operation über einen größeren Hautschnitt im rechten Oberbauch.
 

Wie läuft die Behandlung ab?

Die Voruntersuchungen vor der Gallenstein-Operation kann Ihr Hausarzt übernehmen oder sie finden vor der OP in unserer Ambulanz statt. Unsere Ärzte führen dabei die Aufnahmeuntersuchung mit Ultraschall durch und führen mit Ihnen ein ausführliches Aufklärungsgespräch über die Operation. Mit den Kollegen der Anästhesie besprechen Sie Fragen zu Ihrer Gesundheitssituation und Medikamenten, die Sie nehmen. So legen wir gemeinsam mit Ihnen das geeignete Narkoseverfahren fest. Im Anschluss lernen Sie die Station kennen, auf der Sie betreut werden.

Am Morgen des Operationstags kommen Sie direkt auf Ihre Station. Eine Pflegefachkraft nimmt die OP-Vorbereitungen vor, zum Beispiel die Rasur des Operationsgebiets. Die auf Sie abgestimmte Schmerztherapie beginnt bereits mit einer Tablette vor der Operation und wird im Anschluss systematisch fortgeführt. So können Sie schon kurz nach dem Eingriff das Bett wieder verlassen. Auch Essen und Trinken sind bereits nach zwei bis drei Stunden wieder möglich. Am zweiten Tag nach der Operation untersuchen wir Ihren Bauch erneut mit Ultraschall und bestimmen die Leberwerte im Blut. Die kleinen Operationswunden sind so weit verheilt, dass Sie wieder duschen können. Am dritten Tag nach der Operation können Sie in der Regel wieder nach Hause gehen. Im Entlassungsgespräch beantworten wir Ihnen alle weiteren Fragen.

Eine spezielle Diät müssen Sie danach nicht einhalten. Im Einzelfall können jedoch vor allem in den ersten Wochen nach der Operation Unverträglichkeiten auftreten, die Sie als Völlegefühl, Blähungen oder auch Oberbauchbeschwerden bemerken. Wir empfehlen Ihnen selbst auszuprobieren, welche Nahrungsmittel Sie nicht vertragen und diese wegzulassen.

Kontakt

Hoffentlich konnten wir mit diesen Informationen Ihre wichtigsten Fragen beantworten. Für weitere Beratung stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

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