Tanja Hutt (38) aus Heidelberg wurde erfolgreich wegen Lipödem operiert.

12.08.2025


G-BA Beschluss: Künftig Liposuktion bei allen Stadien des Lipödems als Kassenleistung

Ein wegweisender Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) eröffnet Frauen, die unter einem Lipödem leiden, neue Behandlungsmöglichkeiten: Ab sofort können gesetzlich Versicherte unabhängig vom Stadium der Erkrankung eine Liposuktion – eine operative Fettgewebsreduktion – als Kassenleistung erhalten. Bisher wurde diese Therapie lediglich im fortgeschrittenen Stadium III und als befristete Ausnahme von den Krankenkassen übernommen.

„Das Lipödem ist eine chronische schmerzhafte Fettverteilungsstörung, die fast ausschließlich Frauen betrifft. Es ist durch eine symmetrische Fettansammlung an Beinen, Hüften und Armen gekennzeichnet, die mit starken Schmerzen und einer erhöhten Berührungsempfindlichkeit einhergeht“, erläutert Dr. Carnac Yazdandust, Chefarzt der Klinik für Rekonstruktive und Plastische Chirurgie, Handchirurgie. „Im Sankt Vincentius Krankenhaus behandeln wir erfolgreich seit vielen Jahren zahlreiche Patientinnen mit Lipödem.“

Tanja Hutt (38) aus Heidelberg litt seit Ihrem 13. Lebensjahr an Lipödem und beschreibt ihre Schmerzen als ständiges Jucken und Hitzegefühl. Besonders die Bewegungseinschränkungen seien für die junge Geschäftsführerin eines Entsorgungsbetriebes schlimm gewesen.

 „Der Beschluss des G-BA ist ein echter Meilenstein für die Betroffenen! Endlich wird anerkannt, dass die operative Liposuktion eine wirksame Option für alle Stadien des Lipödems ist. Diese Entscheidung kann künftig vielen weiteren Patientinnen helfen“, erklärt Dr. Yazdandust weiter.

Behandlungsmöglichkeiten und Liposuktion

Lipödem kann nicht geheilt werden, aber die Beschwerden lassen sich mit verschiedenen Ansätzen lindern. Zu den gängigen nichtoperativen Maßnahmen gehören Kompressionstherapie, manuelle Lymphdrainage und Bewegungstherapie. Bei unzureichendem Erfolg dieser Maßnahmen oder bei fortgeschrittenem Lipödem stellt die Liposuktion eine vielversprechende Option dar. Dabei wird überschüssiges Fettgewebe aus den betroffenen Bereichen entfernt.

„Die Liposuktion hat sich als äußerst effektiv erwiesen, um Schmerzen zu lindern und das Erscheinungsbild der betroffenen Körperpartien zu verbessern. Patientinnen berichten häufig von einer deutlich verbesserten Lebensqualität und mehr Beweglichkeit nach der Behandlung“, so Dr. Yazdandust weiter.

Tanja Hutt bestätigt den Erfolg der Liposuktion. „Im Juni 2024 hatte ich die erste Operation und nun nach meiner 3. OP im April kann ich wirklich sagen: es hat sich für mich gelohnt! Jetzt habe ich sogar wieder richtig Lust zu schwimmen – das war vorher undenkbar!“

Kriterien für die Liposuktion und Kostenübernahme

Die Liposuktion wird von den Krankenkassen übernommen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Zu den künftigen Kriterien zählen:

  • Diagnose des Lipödems durch einen Facharzt für Innere Medizin, Angiologie, Physikalische und Rehabilitative Medizin, Haut- und Geschlechtskrankheiten oder Phlebologie.
  • Erfolglos durchgeführte konservative Behandlungen (z. B. Kompressionstherapie) innerhalb der letzten sechs Monate.
  • Kein Gewichtszuwachs innerhalb der sechs Monate vor der Indikationsstellung zur Liposuktion.
  • Der BMI sollte maximal 32 kg/m² betragen oder bei einem BMI zwischen 32 kg/m² und 35 kg/m² gelten zusätzliche Anforderungen an das Verhältnis von Taille zu Körpergröße (WHtR).

Betroffene Patientinnen sollten zudem eine Bescheinigung ihres behandelnden Arztes vorlegen, in der die Qualifikationen des Arztes sowie die Kriterien zur bisherigen Behandlung und des BMI aufgeführt sind.

Individuelle Beratung im Sankt Vincentius Krankenhaus

Für alle Patientinnen, die unter einem Lipödem leiden und für die konservative Behandlungen keine ausreichende Verbesserung gebracht haben, bietet die Klinik  für Rekonstruktive und Plastische Chirurgie, Handchirurgie eine umfassende Beratung an. Das Ärzteteam, bestehend aus 3 Fachärzten und zwei Assistenzärzten, klärt über die verschiedenen Behandlungsoptionen auf. Für eine persönliche Beratung kann im Elektiven Behandlungszentrum unter der Telefonnummer 06232-133-365 ein Termin vereinbart werden.

Über die Klinik für Rekonstruktive und Plastische Chirurgie

Unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Carnac Yazdandust hat die Klinik 2014 die Arbeit aufgenommen und ihr Spektrum stetig erweitert. Das Ärzteteam befasst sich damit, Narben und Wunden an Haut, Weichteilen, Gesicht, Kopf, Hals, Brust und Hand zu schließen sowie Aussehen, Form und Funktion von Körperteilen wiederherzustellen. Je nach anatomischer Gegebenheit korrigieren die Plastischen Chirurgen beispielweise auch Fehlbildungen der weiblichen Brust, verändern ihre Größe und Form und entfernen die männliche Brust bei Übergröße (Gynäkomastie). Ebenso ist ein Wiederaufbau der Brust (Rekonstruktion) nach einer Krebserkrankung möglich. Damit erfüllen sie den Wunsch vieler Patienten sich im eigenen Körper wieder wohl zu fühlen.

Die Experten der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie behandeln die Beschwerden gewebeschonend und mit mikrochirurgisch feinen Instrumenten. So können beispielweise bei Veränderungen im Gesicht und erschlaffter Haut am Körper (oftmals durch Gewichtsreduktion oder Schwangerschaft) gezielte Straffungen durchgeführt werden.  Im Bereich der Handchirurgie operieren die ausgebildeten Handchirurgen bei Handverletzungen, Hand-Fehlbildungen, bei Arthrosen der Hand- und Fingergelenke sowie bei Veränderungen durch Rheuma. 

Die Klinik für Rekonstruktive und Plastische Chirurgie, Handchirurgie kann bis zu 20 Betten vornehmlich im neuen Bettenhaus des Sankt Vincentius Krankenhauses für Patienten und Patientinnen jeden Alters belegen. Vergangenes Jahr wurden fast 600 Patienten stationär und rund 200 ambulant behandelt.

Dr. med. Carnac Yazdandust ist seit 20 Jahren Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und hat allein im Sankt Vincentius Krankenhaus über 2.000 Liposuktionen in dieser Zeit durchgeführt – die vom Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) geforderte Erfahrung an einen Operateur, hat dieser weit übertroffen.

Mehr Informationen zum Thema finden Sie hier.

Terminvereinbarung

Elektives Behandlungszentrum (EBZ)
Montag – Freitag von 9 bis 15 Uhr
Telefon 06232 133 360 oder -365
E-Mail: ebz@vincentius-speyer.de


Kontakt und Privatsprechstunde

Klinik für Rekonstruktive und Plastische Chirurgie, Handchirurgie
Dr. Carnac Yazdandust, Chefarzt
Holzstraße 4a, 67346 Speyer

Telefon: 06232 133-296

E-Mail: PRCH@vincentius-speyer.de


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