Schwerpunkt Handchirurgie
Morbus Dupuytren

Morbus Dupuytren (Fibromatose der Palmarfaszie)

Die auslösenden Ursachen des Morbus Dupuytren, einer Bindegewebsveränderung der Kollagenfasern, sind noch immer nicht vollständig bekannt.. Die Veranlagung ist angeboren. Die Erkrankung kann familiär gehäuft auftreten, Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Sie ist gutartig und in der Regel schmerzfrei. Durch Knoten- und Strangbildung in der Hohlhand, die auf den Finger übergreift, kann es zu einer störenden Beugestellung einzelner oder mehrerer Finger kommen. Die Beugesehnen sind nicht beteiligt. Nerven- und Blutgefäße der Finger können vom befallenen Bindegewebe umwachsen sein, sind aber nur selten in ihrer Funktion beeinträchtigt. Die Erkrankung schreitet gewöhnlich über Jahre langsam und manchmal in Schüben voran.

Diagnostik

Bei der klinischen Untersuchung können wir die Erkrankung aufgrund der typischen Veränderungen schnell erkennen. Am häufigsten sind Ring- und Kleinfinger befallen, deutlich geringer der Mittelfinger, selten der Daumen sowie der Zeigefinger. Bei einer sehr fortgeschrittenen Erkrankung nutzen wir zusätzlich eine konventionelle Röntgenaufnahme zur Darstellung der Fingergelenke.

Behandlung

Ist die Erkrankung gering oder über Jahre gleichbleibend ausgeprägt, benötigt der Patient keine spezielle Behandlung. Schreitet die Dupuytren-Erkrankung rasch fort oder ist sie stark ausgeprägt, beeinträchtigt sie die Funktion der Hand und eine Operation ist möglich. In den Anfangsstadien können wir den einzeln ausgebildeten Dupuytrenschen Strang manchmal in örtlicher Betäubung isoliert durchtrennen. Als Standardverfahren, das Nerven und Gefäße schont, setzen wir dafür geeignete Hautschnitte in der Hohlhand, um das veränderte Bindegewebe freizulegen und zu entfernen. In sehr fortgeschrittenen Stadien sind zusätzliche Schritte erforderlich: Nachdem wir das betroffene Gelenke lösen oder versteifen, verschließen wir die Wunde mit einer örtlichen Hautlappenplastik. Die Operation findet bei einem kurzen stationären Aufenthalt in unserer Klinik statt. Der einweisende Facharzt oder Hausarzt überwacht die Wundheilung und zieht die Fäden. Zusätzlich kann der Patient danach die Narben behandeln lassen und Physiotherapie erhalten.

 

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