Allgemein- und Viszeralchirurgie, Schwerpunkte
Schilddrüse

Schilddrüse

Deutschland ist Jodmangelgebiet. Etwa ein Drittel der Bevölkerung leidet an Erkrankungen der Schilddrüse. Um den Jodmangel auszugleichen, wächst die Schilddrüse. Es kommt zur Ausbildung eines Kropfes (Struma) mit oder ohne Knotenbildung. Da Schilddrüsenhormone den ganzen Körper beeinflussen, wird ihr Blutspiegel vom Gehirn über das Steuerungshormon TSH präzise reguliert. Gehorchen einzelne Knoten oder die ganze Schilddrüse dieser Steuerung nicht mehr, kommt es zur Überfunktion, die mit Medikamenten oder durch eine Operation behandelt werden muss. Ursache hierfür sind häufig auch Entzündungen der Schilddrüse, die vom Immunsystem ausgelöst werden. Schilddrüsenkrebs ist dagegen sehr selten.

Wann muss die Schilddrüse operiert werden?

Ist die Schilddrüse so stark vergrößert, dass mechanische Probleme am Hals auftreten wie Fremdkörpergefühl, Schluckbeschwerden oder Atemnot, hilft meist nur noch eine Operation. Das gilt auch für solide "kalte Knoten", die in der Szintigrafie (Schilddrüsenuntersuchung mit radioaktiv markierten Substanzen) keine Aktivität speichern. Hierbei handelt es sich meist um untergegangenes Gewebe. Besteht aber der Verdacht auf einen bösartigen Tumor, sollte der erkrankte Schilddrüsenanteil entfernt und das Gewebe vom Pathologen untersucht werden. "Warme" und "heiße" Knoten, die mehr Schilddrüsenhormon als notwendig produzieren und dadurch eine versteckte oder manifeste Überfunktion hervorrufen, können – außer durch eine Operation – im Einzelfall auch mit radioaktivem Jod behandelt werden.

Schilddrüsenentzündungen mit anhaltender Überfunktion, wie die Basedow-Erkrankung, therapieren wir zunächst mit Medikamenten. Falls sich die Erkrankung nicht zurückbildet, ist je nach Größe der Schilddrüse ebenfalls eine Operation oder eine Radiojod-Therapie erforderlich.

Wie wird die Schilddrüse operiert?

Das Vorgehen hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert: Früher beließen Chirurgen Teile der Schilddrüse, die sich jedoch erneut vergrößern können. Daher entfernen wir heute entweder einen oder beide Schilddrüsenlappen vollständig, um eine erneute riskante Operation im Narbengewebe am belassenen Schilddrüsenrest zu vermeiden. Um den Stimmbandnerv, der direkt hinter der Schilddrüse verläuft, nicht zu beschädigen, benutzen wir einen speziellen Nervenstimulator. Damit überprüfen wir die Funktion des Stimmbandnervs noch während der Operation  (Neuromonitoring). Alle Schilddrüsenoperationen führen wir in Narkose durch.

Wie läuft die Behandlung ab?

Die Voruntersuchungen vor der Schilddrüsen-Operation kann Ihr Hausarzt übernehmen oder sie finden vor der OP in unserer Ambulanz statt. Unsere Ärzte führen eine Aufnahmeuntersuchung und ein ausführliches Aufklärungsgespräch über die Operation durch. Zudem erhalten Sie eine Aufnahmeuntersuchung und das Aufklärungsgespräch über die Operation. Mit den Kollegen der Anästhesie besprechen Sie Fragen zu Ihrer Gesundheitssituation und Medikamenten, die Sie nehmen. So legen wir das geeignete Narkoseverfahren fest. Im Anschluss lernen Sie die Station kennen, auf der Sie betreut werden.

Am Morgen des Operationstags kommen Sie direkt auf Station. Eine Pflegefachkraft nimmt die OP-Vorbereitungen vor.

Die auf Sie abgestimmte Schmerztherapie beginnt bereits mit einer Tablette vor der Operation und wird im Anschluss systematisch fortgeführt. So können Sie schon kurz nach dem Eingriff das Bett wieder verlassen. Auch Essen und Trinken sind bereits nach zwei bis drei Stunden wieder möglich. Im Entlassungsgespräch beantworten wir Ihnen alle weiteren Fragen.

Am zweiten Tag nach der Operation kann der Wundverband entfernt werden. Die Operationswunde ist inzwischen so weit verheilt, dass Sie wieder duschen können. Alle Aktivitäten sind sofort möglich, Sie müssen sich nicht schonen.

Kontakt

Hoffentlich konnten wir mit diesen Informationen Ihre wichtigsten Fragen beantworten. Für weitere Beratung stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

Sie erreichen uns über unser Sekretariat
Montag bis Donnerstag
von 8.00 - 16.00 Uhr und
Freitag von 8.00 - 15.00 Uhr.

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06232 133-370

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